Montag, 7. Januar 2013

Hakuna Matata Zanzibar


Hiermit melde ich mich aus dem Urlaub zurück und wünsche euch allen da draußen ein wunderbares, erfolgreiches und vor allem zufriedenstellendes Jahr.
Mein Jahr hat toll begonnen. Silvester wurde an einer Strandbar gefeiert, am schönsten Strand überhaupt. Dazu wurden Palmenblätter ausgelegt, die den Schriftzug „Happy New Year“ bildeten. Diese wurden dann bei Mitternacht angezündet. Sehr romantisch und schön anzusehen, aber zu Silvester gehören trotzdem Feuerwerke. Leider sind diese auf Sansibar illegal. Aber nicht nur Silvester war toll, der ganze Urlaub hat sich absolut gelohnt. Bevor wir auf Sansibar ankamen, haben wir noch zwei Nächte in Mombasa verbracht. Dort haben wir uns erst einmal alle ordentlich verbrannt (ca. 40 Grad). In der Altstadt sind wir Pizza essen gegangen, haben in Craftshops eingekauft oder waren im Pool in unserem Hostel schwimmen. Dann ging es weiter nach Dar es Salaam. Dort blieben wir eine Nacht um dann am nächsten Tag die Fähre nach Sansibar zu nehmen. Auch in Dar es Salaam (das übrigens gar nicht die Hauptstadt von Tansania ist, sondern Dodoma, was ich jedoch erst auf der Rückfahrt herausgefunden habe) haben wir uns ein leckeres Abendessen gegönnt. Wir fanden ein Restaurant, das man mit McDonalds vergleichen konnte. Es ist wirklich eine sehr willkommene Abwechslung zum ugandischen Essen. Über die „Hitze“ in Uganda werde ich mich sicherlich auch nicht mehr beschweren, denn die ist absolut gar nichts gegen die in Kenia oder Tansania. Und ich empfand es auch tatsächlich als angenehm kühl an, als ich wieder im heimischen Busia ankam.
Bei der Rückfahrt mussten wir gegen 5 Uhr morgens in Dar es Salaam aufstehen um rechtzeitig zum Bus zu gelangen und schon beim Packen der wenigen Sachen um diese Uhrzeit habe ich geschwitzt, als würde ich Sport in der Mittagshitze machen (was ich hier zwar noch nie gemacht habe, aber man würde sicherlich ganz dolle schwitzen).
Entgegen meinen Erwartungen habe ich leider weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt die typischen afrikanischen Tiere gesichtet. Zwar bildete ich mir ein rote Felsen seien Löwen oder Ziegen seien Antilopen, ich irrte mich.
Unser Hotel auf der Insel war einfach super und wunderschön, ja selbst im Schlafsaal mit neun Personen, konnte man mal abgesehen von der Hitze und gekrümmten Matratzen gut schlafen.
Ich selbst habe die Tage meistens mit Lesen, Schlafen (am Strand oder in der Hängematte), Essen und Relaxen verbracht (Des Öfteren auch mit einem Bananenmilchshake in der Hand). Einmal verbrachte ich einen Tag in der Stadt, genannt Stone Town, eine wunderschöne Altstadt, viele sagen mit italienischem Flair. Super zum Souvenier-Shoppen, Essen gehen und herum schlendern. An einem anderen Tag hat die ganze Gruppe eine „Blue Safari“ gemacht. Das bedeutet erst einmal mit dem Boot aufs Meer rausfahren, dann wurde geschnorchelt (sehr beeindruckend, alle Fische von „Findet Nemo“ wurden gesichtet), eine Sandbank besucht, auf eine Insel gefahren und einen 600-Jahre-alten Mammutbaum bestaunt und zu guter Letzt auf eine weitere Insel gefahren, wo es das leckerste Essen überhaupt gab (Meerestiere, wie zum Beispiel frischer gegrillter Octopus oder Hummer und dazu eine Vielzahl von Beilagen). Begleitet wurde dieser Ausflug von kühlen Sodas und viel Bier (ja natürlich stand uns auch Wasser zur Verfügung). Als dritte Aktivität versuchte ich mich beim Wake-Boarden. Leider kann ich hierbei keinen Erfolg vorweisen, denn ich bin nicht zum Stehen gekommen.
Heute wurde ich gefragt, ob ich denn nochmal nach Sansibar gehen würde, während meines Uganda-Aufenthaltes. Würde Geld keine Rolle spielen hätte ich sofort ja gesagt, aber so werde ich das wohl auf einen anderen Zeitpunkt meines noch jungen Lebens verschieben müssen.


(Eine größere Auswahl von Bildern sind auf meinem Facebook-Profil zu sehen)

Seit drei Tagen befinde ich mich nun wieder in Busia und ich muss zugeben, es war hart sich im Alltag wiederfinden zu müssen, doch nun habe ich es schweren Herzens akzeptiert. Auch freute ich mich die Jungs aus der Branch wieder zu sehen. Erst einmal wurde über die Zukunft deren diskutiert und so wie es wohl aussieht bleibt im Februar ein einziger Freiwilliger übrig, dazu kommen Simon und ich.
Die anderen studieren weiterhin, fangen an zu studieren, oder „flüchten“ in die Hauptstadt für bessere Jobaussichten. Am 25. – 30. Januar findet das Midterm-Meeting im African Training Center in Mukono statt. Am 8. Februar kommt dann endlich mein erster und wahrscheinlich einziger Besuch aus Deutschland für knappe zwei Wochen, worauf ich mich riesig freue, da dann endlich mal jemand mit eigenen Augen sieht, von was ich hier eigentlich die ganze Zeit rede und schreibe.  Da mir bisher der Westen Ugandas noch im Verborgenen blieb, wollen wir vor allem diesen ansteuern. Als Hauptprogrammpunkt steht der Queen Elizabeth National Park an.
Bin ich dann wieder alleine, will ich mit der Arbeit voll durchstarten. Anfang Februar haben dann auch endlich wieder die Schulen geöffnet, denn darauf spezialisiert sich das Ugandische Rote Kreuz eben am meisten. Simon und ich wollen mit der Straßensicherheitskampagne in Grundschulen fortfahren, außerdem bei der Rot-Kreuz-Verbreitung dranbleiben („Dissemination“). Dann möchte ich entweder aus einer Schulklasse oder auch mehreren das Red-Cross-Volleyballteam gründen, das dann zweimal wöchentlich trainieren soll. Und den Projekttag über Hiv/Aids und Sexualität im Allgemeinen werde ich an mehreren Schulen anbieten.
Heute habe ich mit einem Freiwilligen darüber gesprochen eine Frauengruppe gründen zu wollen, leider stieß ich auf nicht viel Begeisterung, was es mir sehr schwer macht, denn zum einen brauche ich ja erst einmal die Frauen aus den Dörfern, die für wöchentliche Treffen Zeit finden und als zweites Problem werden die mangelnden bis gar nicht vorhandenen Englischkenntnisse der Frauen aus den Dörfern auftauchen. Zusammengefasst, bin ich im Prinzip auf die Unterstützung eines ugandischen Freiwilligen angewiesen. Ich will jedoch nicht ausschließen, dass nicht doch noch etwas daraus werden kann. Unser Hühnerprojekt kommt so langsam auch ins Rollen, allerdings gibt es immer wieder Rückschläge, als ob wir dieses Projekt nicht durchführen sollten. Jetzt wurde unser einziger Hahn auf unerklärliche Weise von einer Katze gefressen. Folglich müssen wir wieder einen Monat warten bis wir immerhin kostenlos oder nur für wenig Geld einen neuen Hahn bekommen. Allerdings haben wir uns darauf geeinigt schon mal ein „Basishuhn“ an eine Familie auszugeben, welches dann von einem fremden Hahn „befruchtet“ werden kann. Dann können schneller Nachkommen produziert werden. Die Familie wird das Huhn sicherlich gut behandeln, denn wir bauten für diese Familie auch ein Tip-Tap, welches immer noch gewissenhaft genutzt wird, was keines Wegs als selbstverständlich gilt, leider.
Fünf Monate Uganda liegen hinter mir und weitere fünf Monate erwarten mich, kaum einen Tag möchte ich missen, die Vorfreude auf Deutschland steigt jedoch trotzdem von Tag zu Tag.
Kommentare sind gerne gesehen, ich habe die Einstellungen geändert, so dass es nun jedem möglich sein sollte J

Liebe Grüße,
eure Victoria

PS: Mal ehrlich, wer von euch weiß, was Hakuna Matata bedeutet, obwohl es sogar mal ein Abimotto (nicht das meines Jahrganges!!) an meiner Schule war, ist mir die Bedeutung erst seit Sansibar bekannt, dort wird man gerne mit diesen Worten begrüßt oder angesprochen. 

Dienstag, 11. Dezember 2012

Letzter Bericht 2012


Dies soll mein letzter Eintrag im Jahre 2012 sein J
Wovon kann dieser wohl handeln? Vielleicht ein Rückblick auf die fast schon erste Hälfte meines Aufenthalts in Uganda? Über meine Weihnachtsplanung…, Weihnachtswünsche in die Welt rausschicken und etwas wovon ich glaubte, es nicht mehr erleben zu dürfen!
Also heute ist der 11. Dezember 2012. Die Sonne scheint, die Temperatur ist angenehm. Ich glaube unter 30 Grad J. In 9 Tagen breche ich mit drei anderen Mädels nach Sansibar auf. Auf der Insel treffen wir dann noch fast den ganzen anderen Rest der Freiwilligen, auch die dänischen Rot-Kreuz-Freiwilligen, deren Arbeitsaufenthalt jedoch nach vier Monaten, also jetzt, beendet ist.
Am 20. Dezember nehmen wir einen Bus nach Nairobi. Abends fahren wir um halb acht los und kommen dann morgens um sechs in Nairobi an. Da die Stadt momentan nicht wirklich sicher ist, verzichten wir auf einen längeren Aufenthalt und nehmen dann gleich einen Bus weiter nach Mombasa. Dort wollen wir dann gerne zwei Nächte bleiben, denn Mombasa soll wohl einfach nur ein absoluter Hammer sein. Wer Lust hat kann sich ja mal ein paar Bilder von Mombasa im Internet anschauen, dann stoßt ihr sicher auch auf den Strand am Indischen Ozean. Der Wahnsinn. Die Busfahrt von Nairobi nach Mombasa ist am Tag und das ist perfekt, denn anscheinend soll wohl die Landschaft auf dieser Strecke atemberaubend sein; es ist sogar möglich die typischen afrikanischen Tiere zu sehen, wie Elefanten oder Giraffen. Nach dem Aufenthalt in Mombasa geht es weiter nach Dar es Salaam, die Hauptstadt von Tansania. Von dort aus nehmen wir eine Fähre, die auf die Insel geht. Und dann, juhu, sind wir angekommen, im Paradies! Unsere Ankunft sollte der 24. Dezember sein, sofern natürlich alles nach Plan läuft. Auf Sansibar bleiben wir bis zum 2. Januar. Ich denke mal von dort werde ich dann direkt nach Hause (also zurück nach Busia) fahren. 

 A liegt direkt auf B

Und noch im Januar, so verrückt wie es klingt, findet unser sogenanntes „Midterm-meeting“ statt. Das geht vom 25.-30. Januar. Dort treffen sich dann wieder alle deutschen Freiwilligen aus Uganda am selben Ort, als der bei unserer Ankunft. Doch ich bin mir sicher, man nimmt es total anders wahr. 
Es wird über die vergangenen sechs Monate evaluiert, es wird über Probleme gesprochen, es werden Ideen und Projekte ausgetauscht, etc. etc. Dazu kommt Anke, unsere deutsche Koordinatorin.
Nun so viel dazu. Jetzt erst einmal noch etwas absolut Aktuelles:  Heute sind tatsächlich die Hühner eingetroffen. Nun befinden sich ganze fünf Hühner in dem Hühnerstall, der sich durch euch finanzieren lassen konnte. Eigentlich sollten es zehn Hühner sein, allerdings gab es einige Probleme, außerdem war der „Hühnervermittler“ absolut unzuverlässlich. Naja, zum Glück bekommen diese Dinger ja schnellen Nachwuchs. Die ersten fünf Basishühner bleiben aber jetzt natürlich erst einmal in unserem Besitz, bzw. im Red-Cross Besitz.
Ansonsten mache ich mir meine Gedanken um die Arbeitssituation im neuen Jahr zu verbessern.
Ich habe Aushänge gemacht um ein Red-Cross-Volleyballteam zu gründen, außerdem möchte ich regelmäßig Projekttage zum Thema HIV/Aids und sexuality in general abhalten, welcher jetzt schon fast fertig vorbereitet ist. Jetzt brauche ich noch einen guten Zeitpunkt für den ersten Projekttag, welcher am besten noch in den Ferien stattfinden sollte, was sich jedoch als etwas schwierig herausstellt, denn da ist der lange Urlaub, dann ist die Branch geschlossen, das Midterm-meeting, und mein Besuch aus Deutschland (juhu!), aber irgendein Tag lässt sich bestimmt finden.
Noch etwas ferner: Ich möchte eine women-group aktivieren, eigentlich sollte jede Branch so eine feste Gruppe haben, aber nun gut, ich bin eben in der Busia Branch, da sollte es vieles geben, was eben nicht da ist. Was genau, das ist, erläutere ich näher, wenn es soweit ist.
Okay, mein Rückblick auf August, September, Oktober, November, Hälfte Dezember:
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
*13. August 2012: Abflug in Frankfurt: „Was mache ich da eigentlich, aber endlich geht es jetzt los.“
*14. August 2012: Ankunft in Entebbe: „Wow, ich bin tatsächlich in Afrika“
*Ersten 4 Tage Uganda: „Aha, Latrinen, aha die sind ja alle schwarz, joa das Essen ist wohl in Ordnung, das erste Mal Feiern in Uganda war echt cool, okay krass, morgen lebe ich dann nur noch mit Simon zusammen“
*18. August 2012: Erster Tag in Busia mit Lukas (Vorgänger) und Simon. „Ach du scheiße, und hier lebe ich jetzt zehn Monate?!?!?!“
*Die ersten Tage in Busia: „LANGWEILIG, AHA, die Branch ist irgendwie tot! Okay, und das geht jetzt zehn Monate so?“
*Die ersten Wochen in Busia: Da muss sich dringend was ändern, so kann das nicht weitergehen, hier ist ja absolut garnichts los; die Wochenenden kann man sich wohl aber auf jeden Fall schön gestalten (erster Ausflug: River Nile in Jinja)
*September, November:  „Oh man, man sitzt immer so viel in der Branch rum, man hat Ideen, aber durch die nicht vorhandene Motivation der anderen Freiwilligen, ist man selbst total unmotiviert. Die Wochenenden sind immer super und ich bemerke, der Kontakt mit den anderen deutschen Freiwilligen ist absolut ein Muss für mich, anders könnte ich mir die Zeit hier nicht vorstellen.“
*Dezember: Ich beschließe nächstes Jahr einfach gar nicht mehr in die Branch zu gehen, sondern durch Aktivitäten wie Volleyball, German Lesson, Women group, Road Safety Campaign und unsere Hühner mir meinen eigenen Tagesplan mit „Terminen“ zu füllen. Und wenn ich mal keine Termine habe, versuche ich die Zeit sinnvoll im Haus oder in der Stadt zu nutzen, dann wird man von den gammelnden Freiwilligen nicht angesteckt.
Außerdem: Busia ist war süß klein, aber es ist mir einfach zu dörflich, es gibt keine Möglichkeiten für eine gute Freizeitgestaltung außer Fußball, das nervt mich. Und andere Weiße, mit denen man mal abends noch etwas unternehmen könnte, gibt es hier ja auch nicht. Und die Ugander hier in Busia sind eben auch nochmal anders, als die in Jinja, Mbale oder Kampala.
Hiermit möchte ich dann meinen Bericht abschließen. Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest und erholsame freie Tage, die ihr sicherlich nötiger habt, als ich und einen guten Start ins neue Jahr 2013. Ich werde an euch denken bei einem Glas Sekt in der Hand am Strand mit dem Blick auf die Feuerwerke über dem Indischen Ozean.
Allerliebste Grüße aus Uganda nach Deutschland, nach England und nach Argentinien!
J

Vielleicht noch zwei Dinge:
1. Mir wurde schon des Öfteren gesagt, dass ich wie eine Ugandan Lady spreche, aber ich glaube, das mache ich nur, wenn ich mit Ugandern rede, die mich nerven.
2. Ein weiser Spruch von Simon und ich finde er hat damit absolut recht: „In Uganda ist man nicht arbeitslos, in Uganda ist man volunteer.“

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Coca-Cola Truck – Schießerei – Bobi Wine

Ich melde mich diesmal aus einer eher unglücklich verlaufenen Woche zurück, und das ist nett ausgedrückt. Jedoch ist dieser Blog nicht dazu da, um euch mit schlechten Nachrichten zu überschütten, sondern um meine Erfahrungen mit euch zu teilen. Naja gut, manchmal hängt wohl beides zusammen.
Über das vergangene Wochenende (30. November bis 4. Dezember) hatten wir unser Red Cross Youth Camp. Drei Stunden vor Beginn dieses Camps schien mir noch alles komplett unorganisiert und planlos. Wir hatten weder einen Schilling um das Camp zu finanzieren (vor allem Essen und Hin-und Rücktransport), noch wussten wir, wie viele Teilnehmer wir überhaupt haben. So etwas wie ein Anmeldeformular oder pünktliche Zahlungen sind absolut nicht existent. Der Kostenbeitrag für die Campteilnehmer belief sich auf 20.000 UGX. Das sind etwa 8,50 Euro für alle Tage. Trotzdem viel Geld für ugandische Verhältnisse und deshalb fand ich es schade, dass die Teilnahme sozusagen nur der „Oberschicht“ möglich war.
Nun zurück zur Organisation, ich muss gestehen ich wurde auf ein Neues beeindruckt. Beim Start des Camps haben dann wohl doch noch alle Teilnehmer den Beitrag gezahlt, sodass es tatsächlich jeden Tag fünf Mahlzeiten geben konnte (das ist hier der Standard):

1. Morning Tea + süßes Gebäck
2. Breakfast
3. Lunch
4. Evening Tea + süßes Gebäck
5. Abendessen

Und noch dazu waren alle Tage durchgeplant, was das Programm betrifft. Uganda können wohl einfach nicht anders, als alles auf den letzten Drücker inklusive Improvisieren. Irgendwie wissen sie wohl, dass es gut gehen wird. Wir haben auch schon Meinungen von anderen Freiwilligen gehört, die in ihrer Branch zur selben Zeit auch ihr Camp hatten, und dort sollte es wohl wesentlich chaotischer zugegangen sein; sogar beschwerten sich Teilnehmer, dass sie dauernd Hunger hätten.
Fazit: Lob an die volunteers an unsere Branch!
Leider konnte ich nicht das ganze Camp miterleben, da es mir nicht so gut ging (bin mittlerweile wieder fit!)
Heute war ich dann dafür auf einem anderen Camp, das von einer anderen NGO (Non-Governmental Organisation) organisiert wurde, was auch ganz nett war.
Vor allem auch, weil wir auf der Heimreise weder ein Matatu, noch ein Boda benutzt haben, sondern uns kostenlos von einem Truck haben mitnehmen lassen, in dem wir auf der offenen Ladefläche auf den Soda-Kisten standen oder saßen. Klingt gefährlich, war‘s wohl auch, aber auf jeden Fall total cool und einfach nur ein afrikanisches Erlebnis, das man nicht missen sollte.
Doch nicht genug Erlebnisse an einem Tag. Gegen 18 Uhr bin ich nochmal in die Stadt losgedüst um ein paar Sachen einzukaufen, dann hab ich spontan beschlossen Cathy („meine Mami von Busia“) zu besuchen. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die Straßenränder voll von Menschen, mir war jedoch unbekannt warum. Dann erfuhr ich, dass Shops auf dem Mainmarkte ausgeraubt wurden, jedoch die Diebe gefasst werden können. Warum also die Menge? Weil sie alle beobachten wollten, wie die Diebe von der Polizei abgeführt werden (die Leute haben definitiv zu viel Langeweile).
Irgendwann ist das dann jedoch ausgeartet und es vielen Schüsse. Ich bin natürlich sofort in den Hinterhof von Cathy gerannt, hinter mir ihre kleine Tochter, die noch ein Baby auf den Armen hatte.
Dort waren wir dann sicher. Als ich die Schüsse hörte und auch sah, war ich mir sicher, dass die Polizei wild in die Menge geschossen hat, zum Glück war dem nicht so. Wenn ich es richtig verstanden habe, so ist es der Polizei während der Weihnachtszeit verboten auf Menschen zu schießen, aber eigentlich bin ich mir sicher, dass es so ist, denn zwei Ugander haben dieselbe Begründung gegeben. Naja zusammengefasst waren diese wenigen Sekunden zwischen Schüsse sehen/ hören, ins Wohnzimmer sprinten bis hin zur Entwarnung, dass es nur Warnschüsse sind wirklich schrecklich und ich hoffe so etwas nicht nochmal erleben zu müssen.
Trotz allem bin ich heute Abend mit Peter, Ali, James, Dennis, Moses und Maureen (ja ich weiß die Namen sagen euch eh nichts, aber man soll die Leute mit dem Begriff „die Ugander“ ja nicht immer generalisieren), ins „Capital“ gegangen, da dort ein ugandischer Reggae-Star namens Bobi Wine aufgetreten ist. Bobi Wine hatte ich schon einmal erlebt, im Capital war ich jedoch das erste Mal. Gefällt mir wirklich gut, nur einfach nervig, dass „Muzungu sein“ hier in Busia noch so etwas Besonderes ist. Und wenn man dann auch noch wirklich die absolut einzig Weiße ist…naja…muss jeder wissen, inwiefern man diese Aufmerksamkeit genießen kann oder auch nicht. Und Bier trinken macht alleine auch kein Spaß. Achja ich wurde dann sogar persönlich von den Entertainern auf der Bühne begrüßt mit Name und von wo ich komm. Von wem sie diese Infos hatten weiß ich leider nicht; meine Branchleute waren jedoch nicht die Übeltäter. Nächstes Mal sollte ich mir vielleicht eine weiße Unterstützung mitnehmen ;-)
Ihr seht, dieser Bericht geht fast nur über einen Tag, ein intensiver Tag! Happy Nikolaus!
Da die Arbeit sich jetzt demnächst schon dem Ende zuneigt, wird mein letzter Bericht 2012 euch noch genauer über meinen Weihnachtstrip berichten um euch alle schön neidisch zu machen J
In diesem Sinne: Gute Nacht! (Es ist gerade 2:18 Uhr)

YEAH !! :)

Samstag, 24. November 2012

Spontantrip auf die Ssese Inseln


Gestern Abend bin ich von dem Trip auf die Ssese Inseln im Victoria See zurückgekehrt. Die Ssese Inseln sind ganz viele Inseln im See, ich war auf der Größten. Alle Inseln zusammen bilden ein Disrikt: Kalangala. Die „Stadt“ gleichen Namens befindet sich auch auf der größten Insel.
Auch dieser Ort ist schon bekannt unter den DRK-Freiwilligen, jedoch ist die Insel NOCH nicht touristisch. Hotels sind gerade erst im Aufbau, Fähre fährt nur einmal am Tag (Hin-und Rückfahrt), keine Souvenier- oder Craftshops, kaum Muzungus, viele Strände noch nicht prepariert.
Die Insel ist logischerweise von Strand umrandet, auf der Schräge ist fast überall Regenwald (ja wirklicher Regenwald!) und on the top ist die Stadt Kalangala. Das war‘s dann eigentlich schon. Aber es ist wirklich total schön. Am Montagabend bin ich mit einer weiteren Freiwilligen aus Iganga nach Mukono gefahren (das ist eine Stadt vor Kampala), denn wir hatten das Verbot uns in Kampala aufzuhalten auf Grund neuer Fälle des Ebola-Virus. In Mukono haben wir übernachtet. Von dort aus hatten wir das Glück bis nach Entebbe ein Special Hire zu bekommen (also ein Auto nur für uns mit Fahrer) für gerade mal 11 oder 12 Euro pro Person. Somit sind wir nur kurz durch Kampala durchgefahren ohne anzuhalten. In Entebbe haben sind wir dann um 14 Uhr auf die Fähre, die pünktlich ablegte und pünktlich nach 3 ½ Stunden die Ssese Inseln erreichte (3 Euro für die Fähre und die ist auf jeden Fall sicher). Hier könnt ihr meine Route sehen (Hinfahrt).



A: Da wohne ich
B: Freiwillige Kerstin in Iganga eingesammelt
C: Mukono; Zwischenstop bei Sophia (auch Freiwillige)
D: Entebbe (Ablegestelle der Fähre, dort befindet sich auch der Flughafen Ugandas)
E: Ziel: Ssese Inseln


 Auf der Fähre konnte man nicht nur die Schönheit und Weite des Victoria Sees bewundern, sondern auch von sehr sehr nahe beobachten wie Flugzeuge in Entebbe landen und abheben.

Angekommen sind wir zielstrebig zum Hornbill-Camp, dessen Besitzer schon als Legende unter den Rot-Kreuz Freiwilligen gelten: Tine und Digga (Rainer), zwei sehr nette Menschen, dauerdicht und dauerbekifft.
Deutsche, die dieses Camp seit 18 Jahren betreiben und uns bei der Registrierung erst einmal einen Joint anbieten. Allerdings haben sie uns wahnsinnig spannende Geschichten aus ihrem Leben erzählt, denn sie haben schon mindestens die halbe Welt bereist.
Am ersten Abend sind wir als erstes in den See gehüpft, fein was gegessen und dann mit Tine und Digga zusammen gesessen.
Am zweiten Tag haben wir eine Tour mit Guide durch den Regenwald der Insel gemacht, was anfangs wirklich super cool war, aber nachdem nicht mal mehr der Kopf aus dem Gestrüpp und den Pflanzen geragt hat, dich dauernd Ameisen gebissen haben, war es mit der Zeit wirklich nicht mehr so comfortable und man war froh, als man da irgendwie wieder rausgefunden hat.
Auf der Insel gab es vor allem eine große Vögel- und Pflanzenvielfalt (auch Papageien und Kakadus), außerdem jede Menge Affen.
Am nächsten Tag sind wir einfach mal den Strand entlang gelaufen bis es nicht mehr weiterging, dann sind wir wieder hoch in den Regenwald abgebogen, aber das war echt angenehmer, da die Pfade erkennbar waren und eben leider auch schon einiges abgeholzt wurde. Letztendlich sind wir oben in der Stadt angekommen, einige Besorgungen gemacht, dann haben wir uns ein Boda zurück nach unten gegönnt. Der vorletzte Tag bestand hauptsächlich aus Karten spielen mit Tine und Digga, ein bisschen am Strand relaxen und von Fischermännern versetzt werden, die uns eigentlich ein bisschen auf dem Schiff rumschippern wollten. Schade. Am Samstagmorgen ging es um 8 Uhr morgens auf die Fähre und um 18 Uhr habe ich dann gesund und munter Busia erreicht.
Fazit: Ein Spontantrip in Deutschland geht wohl mal in die Pfalz, nach Berlin, München oder an die Nordsee, in Uganda kommt man allerdings innerhalb von weniger als einem halben Tag direkt ins Paradies. Ja das war es wirklich, ich stelle hier noch ein paar Bilder hoch, aber diese zeigen lange nicht wie schön es wirklich war.

Autohinfahrt

 in Entebbe

 im Regenwald

 der Strand am 1. Abend

 da waren die Pflanzen noch kleiner als ich



 so sehen die Strände hier wohl nicht mehr lange aus

 Blick auf den See

 fast ganz oben

 Zuckerrohr knabbern
 


 Affe !

 ja, ein schöner Fleck :)


http://kerstingoesuganda.wordpress.com/2012/11/25/ssese-inseln-ahoi-einmal-kalangala-mit-ordentlich-regenwald-sandstrand-darf-auch-mit-drauf-eine-prise-sonne-ein-paar-affen-und-zwei-hippies-webale-sebbo/

Das hier ist der Blog von Kerstin aus Iganga, sie hat ausführlicher über unseren Trip geschrieben. Liest sich echt lustig! :-)

Der erste Quartalsbericht


Irgendwie hat es meinen letzten Post nicht gespeichert, aber eigentlich will ich euch nur meinen ersten Quartalsbericht vorstellen. Viel Spaß beim Lesen und beim Belächeln meines Englischs :-)            



            Activity Area: Uganda Red Cross Society, Busia Branch
            Delegated by: German Red Cross

Quarterly Report
August – November 2012


I.          Description of the city

Since three and and a half month I can call my new home Busia. This is a town in East Uganda, settled near to the boarder to Kenya. The District where Busia is in has the same name. In Kenya there is also the town Busia, Kenya. In the supermarkets in whole Uganda you get aware of many goods from Kenya. Therefore Busia is full of traffic because of many trucks coming from Kenya, which want to cross the boarder.
At the beginning of my time in Busia I could not imagine to organize mysef in this town. But after a time I recognized that there is just one main street. The main street from Busia/Kenya boarder up to the main crossing is called Custom Road. The main street from main crossing up to the direction Kampala is called Jinja Road. So if you want to reach the next towns like Iganga, Jinja, Kampala you just follow Jinja Road all the time.
Than you find the other streets Majanji Road, which goes in direction to Lake Victoria. And Tororo Road, which goes up to Tororo, than Mbale, Kumi...
Not different to other Ugandan cities the streets are full of small supermarkets, mobile phone shops, markets for food and clothes, restaurants and many schools. There are more than 100 schools just in Busia town. Around Busia town there are many villages.

II.        Description of the work station

Simon and me are the first generation who is working at the new Red Cross Busia Branch since the arrival. The old one changed into a Guest House, but there are still some volunteers. But now since some years there is the new Branch at Tiira Road. The building is very big. There is on one hand the Conference Hall and on the other hand the office for the Branch Manager; also some latrines and a small office next to the office of the Branch Manager. The Conference Hall includes a stage, so that you can use this place for events.
Then the Branch includes a really big compound. Unfortunately without a fence; so the Branch is not a safe place to store computers or other stuff.
At the Red Cross Branch is regulary our Branch Manager Sophart Walimba and some volunteers. Oteno Peter is our Focal Person and also the volunteer who introduced us at the orientation days in Mukono. There is also Ali, the Branch Youth Council Chairperson, James and Dennis, two volunteers. At the old Branch are Catherine Alemura as volunteer and accountant and Lawrence also as a volunteer. Those are the people who are coming constantly. There are some more volunteers, but they still go to school, so they do not come daily to the Branch. Since some weeks we have a student from Mbale University for internship up to December. She also joins the Red Cross activities and projects regulary.

In Lumino, this is a small town between Busia and Lake Victoria, we have a Red Cross Sub-Branch. Joseph Kadett is the Sub-Branch Manager and he also participated at the orientation days in Mukono and is coming some days in the month to Busia Branch. Unfortunately we can’t work activly together with the Sub-Branch, because there is a lack of transport.
Red Cross Branch


III.       Description of Red Cross activities at Busia Branch

Giving First Aid at events
Since we live in Busia, there were to big events in Busia town organized by government. There was an event called Children Youth Day and the celebration of Independence of Uganda for 50 years. Red Cross is usually invited by the government to take part at those events as the First Aid-team.

Condom Distribution
Red Cross Busia Branch receives condoms once a week from another organization called Y.E.S/ Horizont 3000. We use our bikes to put on a big package full of male and female condoms. We walk through the whole town in Busia. There were many condom dispensers at video halls or other places. But with the time they got spoiled or someone has stolen them. Then you give them directly to the people. For example the Boda-drivers are important clients.

Dissemination
We visit Primary and Secondary Schools to inform them about Uganda Red Cross.
We tell about the history of the foundation of Red Cross, history of the Red Cross Emblem, the benefits, how to join and the principles.


 Membership Recruitment/ Photographing members/ Distribution of Membershipcards
The students who decided to join Red Cross will be photographed by us.  Than for a small fee they will get a identification card of Red Cross, which are produced at the headquarter in Kampala.

Hygine and Sanitation
We walk through the villages for visiting the households. Than we want to sensitize them for some rules about hygine and sanitation: For example boiling water before drinking. The problem here is, that the majority does not understand English. So we as Germans can’t talk a lot.
But you can extend the project: Building up a Tip Tap for preventing sickness caused by bacterias from the latrines.

Friday-Review-Meeting
Every Friday the Branch Manager and the volunteers sit together to talk evaluate the last week. After that we do a workplan for the following week. This workplan includes the activity, the time, the venue and the responsible persons.

Chicken-Project
The chickenproject is the first project organized by Simon and me. With donations we builded up a chickenshelter at the compound of the old Red Cross Branch. In November we hopefully will receive some treated chicken.  Then we are in charge to identify the most vulnerable people in villages. Those will receive two chickens for free. In a contract we fix, that Red Cross will receive the chicks to give it to some other families. Our aim is it to extend the project on many households. We also have to control that the chicken are treated well by the families and that they are not sold to strangers. The eggs which are produced of the chicken in the shelter at the old Red Cross Branch can be used as income generation.

Office work
We spend the time at the office at the Red Cross Branch. You can use this time to share and discuss some ideas with the other volunteers, to write reports or proposals for new projects.

Youth Camp
Every Year Red Cross is organizing a Youth Camp for Secondary Schools. This year the camp will hold from 30th of November until 4th of December. We want to use this time to share some issues with the students. The most important topics are Life Planning Skills (LPS), HIV/Aids and informing about Uganda Red Cross.

Music Gala
In October the volunteers, included Simon and me organized a Music Gala. This is an event for students of Primary Schools. They prepare at their school a presentation. The topic of the Music Gala was this year HIV/Aids. So they prepared a dance, a song or a short drama about this issue. Through judges one school was announced as winner. Those won a trophy.
To get enough money for that event was a big challenge, but in the end we could receive enough money through distribution of financial request letters, to buy or borrow the most important things like meals for the students or a music system.

Games at Red Cross compound

To organize events like a Music Gala, a Youth Camp or just working on a project, meetings are really important. You discuss about the things you need and what you want to achieve. Of course the financial aspect is also an important issue.

German Lesson
Since some weeks I started to give German Lessons at one Secondary School. I started to teach them in basic sentences like 'How are you' or 'What is your name'. Now we go on with         basic grammar and some vocabularies. The students are really interested and included me we have a lot of fun during the lesson. I was really surprised when they asked me for writing a test.

Community Service
We go to a public venue, for example a school to help cleaning the compound. For that activity are also coming many volunteers who are not joining Red Cross activities regular.

Road Safety Campaign
We arrange a date with the headmaster of Primary Schools. If the day is coming, we teach students in how to behave on the road/ street and we talk with them about dangers on the road.
(How to cross a street, how to ride a bicycle, how to react on several situations on the road, etc.)

(Taff Move)
Taff Move is a project of the German television-channel Pro7. There is one dance, which should be performed worldwide. We organized some students and after two days training, the videocoverage could take place. I sent this video to Pro7, where it was published on their homepage. The people from the branch, the students and me had lot of fun.
 
IV.       Personal situation
With the time I really started to like Busia. I like that you get shortly a good overview.
We have the luck to live in a big house, in which I really feel comfortable with a big garden. Because we have a wall around our garden and house and also a dog I absolutly feel save.
I am also getting used to the local food and I enjoy eating it. But I would lie if I say I do not miss some German food. The volunteers and also our Branch Manager are very friendly and polite to us and they try to support us in every case. If there are days where are no activities planned I sometimes miss motivation to do anything. This lack of motivation can also affects me. But I hope that I can implement some more projects and activities to fill the workplan. I would also prefer if there would be some female volunteers, but it is okay because I really come along with all the guys.
I already have some friends, to who we can come all the time asking for support and help.
I try to learn as much as possible about the Ugandan culture, so we just joined an introduction and a wedding of our Sub-Branch Manager. This was a good opportunity to get closer to Ugandan culture. But I also enjoy meeting the other German volunteers to share our experiences or just enjoying life in Uganda.

Our accomodation
           


Contacts:

Branchmanager Sophart: +256701814300/ +256776312094
(mobilephone)
Focal Person Peter: +256785264537                                        (mobilephone)






Victoria Winkler
victoria.winkler@gmx.de

Uganda Red Cross Society Busia Branch
Plot 44 Samia Bugwe Road
P.O. Box 30 Busia Uganda

Mittwoch, 14. November 2012

Uganda is what? Amazing!


Hallo all ihr lieben Blogverfolger!

Es ist immer schwer für mich einen Blogeintrag zu beginnen, denn ich weiß nie wo ich aufgehört habe, was ich schon erzählt habe, was nicht, doch ich versuche mal, da weiterzumachen, wo ich denke ich sollte weitererzählen.
Nun ist es schon Mitte November, kaum zu glauben, aber Weihnachten steht vor der Tür, zumindest zeitlich gesehen, denn Supermärkte übersäht mit Weihnachtsdeko, Schokolade, und Nikoläusen gibt es hier nicht. Weihnachten wird hier zwar gefeiert, aber das bedeutet lediglich, dass die Familie im Heimatdorf zusammenkommt, in die Kirche geht und gemeinsam isst. Geschenke spielen hierbei keine große Rolle. Unsere Branchmanager ist da weniger konventionell, denn er hat uns zu sich nach Hause eingeladen für die Weihnachtszeit. Da mussten wir aber leider absagen, denn dieses Jahr heißt Weihnachten bei uns Sonne, Strand und Meer – Sansibar!
Weihnachtsstimmung kommt ja sowieso nicht auf bei dieser Hitze. Gerade bin ich von einem Rundgang zurückgekommen, bei dem mir eine Missionarin aus Kentucky ihr Umfeld in Busia gezeigt hat, völlig verschwitzt bin ich heim gekommen, und wenn ich meine Augenbrauen hochziehe, so hab ich die Befürchtung mir mal wieder einen schönen Sonnenbrand im Gesicht geholt zu haben. So am 20. Dezember wollen wir in Uganda aufbrechen. Nach Sansibar reisen wir mit dem Bus, was circa 30 Stunden dauern wird, unser Plan ist es jedoch, einen Zwischenstop in Nairobi und in Dar es Salam zu machen (liegt direkt auf dem Weg).
Ansonsten bin ich fleißig dabei die Leute aus der Branch für die TIP TAPS zu begeistern und ich denke so langsam stoße ich auf Erfolg.
Des Weiteren organisiert das Rote Kreuz ein Youth Camp vom 30. November bis zum 04. Dezember 2013. Da werden dann Simon und ich wohl auch als Betreuer oder eher als Koordinatoren mitwirken, schließlich sind die Teilnehmer in etwa in unserem Alter (Secondary School). Bei diesem Camp geht es aber nicht vordergründig um Spiel und Spaß sondern ums Lernen: HIV/Aids, Life Planning Skills und Red Cross Dissemination, spaßig wird es sicherlich trotzdem.
Dann zu den Hühnern, ja ich weiß, ist wohl mittlerweile nervig, aber laut Branchmanager holt er diese morgen ab und bringt sie in den Stall, der durch eure Spenden erbaut worden konnte.
Demnach gibt es zu diesem Thema nicht mehr zu berichten, außer vielleicht noch die Anmerkung, dass dieses Versprechen in Uganda gemacht wurde, also wahrscheinlich es so wie ich es hier schreibe morgen nicht eintreten wird.
Die Bergbesteigung in Mbale war wunderschön und wunderschön anstrengend, ich bin zwar oben angekommen, auch in guter Verfassung, aber einen Einstieg (der in Mbale ja gerade mal zwei Stunden gedauert hat), bei der Mount Elgon Besteigung das aber 6-7 Stunden sind, so lasse ich das lieber mal, denn da würde meine körperliche Fitness eindeutig an ihre Grenzen geraten.
das ist der Ausblick von oben. Ein Traum und auf den Bildern lange nicht so schön wie in real.

Und da sollte es hoch gehen. Die Atmosphäre des Aufstiegs glich teilweise einer Wanderung durch den Regenwald oder den Dschungel.

Vorletzte Woche erfuhr ich dann meine Motorradfahren-Entjungferung. Ich bin zwar nur mit sehr langsamer Geschwindigkeit auf dem Rot-Kreuz Gelände gefahren, aber es war total cool. Mit dem Führerschein lass ich mir trotzdem mal noch Zeit (wenn ich ihn überhaupt mache).
Habe ich schon von der Road Safety Campaign erzählt? Ich glaube ja, diese geht auch voran und wenn wir mit den ersten fünf Schulen durch sind, so kommen weitere dazu! :-) Es macht total Spaß den Kindern darüber zu erzählen und es ist witzig den ugandischen Unterrichtsstil dabei etwas anzunehmen: Man sagt:„Traffic is dangerous, Traffic is WHAT?“ dann schreien alle Kinder auf einmal „DANGEROUS“. Das ist echt lustig!
Okay, ich hoffe mal ich habe das Wichtigste erwähnt. Macht es alle gut, ich sende euch ein paar Sonnenstrahlen nach Deutschland und nach England ;-)

Eure Victoria.

Donnerstag, 1. November 2012

Diverses

Ein Tag nach Halloween. Oder auch ein Tag nach einem ganz normalen Mittwoch, denn Halloween hat hier keine Bedeutung.
Die Woche neigt sich dem Ende zu. Und ich habe gespaltene Gefühle. Letzte Woche habe ich für mich selbst beschlossen: So kann es hier doch nicht weitergehen!
Anfangs war mir ja schon bewusst, dass hier echt nichts los ist in der Red Cross Branch, aber irgendwie habe ich mit der Zeit festgestellt, dass alles noch „toter“ wird.
Es war wirklich kein Spaß mehr in die Branch zu kommen, denn dich erwarten nur gelangweilte und unmotivierte Gesichter, die auf den Sofas rumhängen oder um das Branchgebäude herumstehen.
Also habe ich zum einen mit aktuellen deutschen Freiwilligen über die Aktivitäten geredet, die sie in ihren Branches machen und mit der Vorgängerin, die letztes Jahr in Busia war.
Und tatsächlich konnte ich mich eine ganze Woche lang mit diesen Aktivitäten sowohl morgens, als auch nach der Lunchtime „beschäftigen“. Und ich würde sogar sagen, es sind auch sinnvolle Dinge.
Zum einen starte ich eine „Road Safety Campaign“. Dabei geht es um Grundschulkinder, die über das Verhalten im Straßenverkehr aufgeklärt werden. Dazu habe ich von der Vorgängerin eine echt gute Mappe, mit der man den Vortrag dann untermauern kann.
Heute Nachmittag haben wir schon unseren ersten Termin dafür (Simon kommt auch mit).

Des Weiteren habe ich den Tipp bekommen, sogenannte Tip Taps zu bauen.
Das ist eine Konstruktion aus Seilen, Stöcken und Kanistern (siehe Bild), damit man nach dem Gang auf die Latrine die Hände waschen kann, ohne irgendwelche Gegenstände anzufassen. Eine sehr gute Methode um Bakterien- oder Würmerverbreitung etc. vorzubeugen.
Heute Morgen habe ich mit einem ugandischen volunteer das erste Tip Tap gebaut und ich würde mal sagen wir waren erfolgreich und die Familie war uns wirklich dankbar. Es gab dazu sogar Gratisseife. Nächste Woche geht es dann weiter, wir gehen zu weiteren Familien, sagen Ihnen was sie zu dem und dem Zeitpunkt organisieren sollen und dann kommen wir und bauen das Tip Tap.
Macht echt Spaß und ist nützlich. Jetzt muss man nur hoffen, dass es dem Regen standhält und auch benutzt wird. Das überprüfen wir dann nach einer gewissen Zeit.

Zurück zu den gespaltenen Gefühlen. Es ist eben so, dass die ugandischen Freiwilligen wirklich nicht sehr motiviert sind irgendetwas zu machen, zu organisieren, auf die Beine zu stellen. Deshalb habe ich eben diese Woche mein Ding allein durchgezogen. Aber: Es hat funktioniert. Die Frage ist nur, ist das der Sinn der Sache?
Naja, aber wenn dieser interkulturelle Austausch schon nicht immer klappt, dann wenigstens ein anderer. Gestern kamen zwei „Mzungus“ über die Grenze nach Uganda. Auf der Straße haben sie mich nach einer Bank gefragt. Wir kamen dann ins Gespräch, sind was Trinken gegangen. Es waren zwei Backpackers aus der Slowakei auf der Durchreise nach Kampala. Simon und ich waren dann so freundlich und haben sie bei uns eine Nacht schlafen lassen, denn sonst wären sie nachts in Kampala angekommen. War dann aber noch ein netter Abend mit den beiden.Mitte/ Ende November steht die Bergbesteigung des Mount Elgon (4321m) an. Ich bin immer noch hin und her gerissen, ob ich mir das zutraue. Deswegen werde ich nun morgen nach Mbale fahren. Dort werde ich einen kleineren Berg besteigen, was etwa zwei bis drei Stunden dauern soll. Die Mbale Branch gab nämlich den Tipp: Kann man sowohl nach Auf-und Abstieg gut weiterlaufen, so sollte man wohl für den Mount Elgon gewappnet sein. Ich bin gespannt.
In diesem Eintrag gibt es zur Abwechslung mal keine Zwischenmeldung was krank sein betrifft. Mir geht’s super.
Dann noch was anderes: Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erwähnt habe, aber unserer Branch stehen absolut keine Transportmittel zur Verfügung, außer die Fahrräder von Simon und mir, die jedoch unser privater Besitz sind.
Jedoch gibt es ein Motorrad im Besitz der Branch, das für umgerechnet circa 230 Euro komplett repariert werden kann. Simon und Ich würden das gerne auf eigene Kosten machen. Als Gegenleistung ist das Motorrad dann aber bis zu unserer Abreise unser Eigenbesitz. Simon macht schon nächste Woche den Führerschein (und dieser ist wirklich verdammt billig; keine 50 Euro).

Ja, ich denke das werde ich wohl auch noch in Angriff nehmen, ist absolut kein großer Zeit- und Geldaufwand J
D.h. wir wären sehr viel mobiler, was das Erreichen von Links (Schulen oder andere Einrichtungen) der Red Cross Branch betrifft. Natürlich benutzen wir das Motorrad auch für private Zwecke.
Also falls ihr Lust habt ein klein wenig Geld für die Reparatur beizusteuern, so freu ich mich.
Noch ein kurzes Update zum Chickenproject: Am 15. November sollen wir wohl endlich die Hühner erhalten! Dann gehts los: Hühner verteilen an die bedürftigen Familien!
Liebe Grüße aus dem momentan verhältnismäßig kalten Uganda.