Ich melde mich diesmal aus einer eher unglücklich
verlaufenen Woche zurück, und das ist nett ausgedrückt. Jedoch ist dieser Blog
nicht dazu da, um euch mit schlechten Nachrichten zu überschütten, sondern um
meine Erfahrungen mit euch zu teilen. Naja gut, manchmal hängt wohl beides
zusammen.
Über das vergangene Wochenende (30. November bis 4. Dezember) hatten wir unser
Red Cross Youth Camp. Drei Stunden vor Beginn dieses Camps schien mir noch
alles komplett unorganisiert und planlos. Wir hatten weder einen Schilling um
das Camp zu finanzieren (vor allem Essen und Hin-und Rücktransport), noch
wussten wir, wie viele Teilnehmer wir überhaupt haben. So etwas wie ein
Anmeldeformular oder pünktliche Zahlungen sind absolut nicht existent. Der
Kostenbeitrag für die Campteilnehmer belief sich auf 20.000 UGX. Das sind etwa
8,50 Euro für alle Tage. Trotzdem viel Geld für ugandische Verhältnisse und
deshalb fand ich es schade, dass die Teilnahme sozusagen nur der „Oberschicht“
möglich war.
Nun zurück zur Organisation, ich muss gestehen ich wurde auf ein Neues beeindruckt. Beim Start des Camps haben dann wohl doch noch alle Teilnehmer den Beitrag gezahlt, sodass es tatsächlich jeden Tag fünf Mahlzeiten geben konnte (das ist hier der Standard):
1. Morning Tea + süßes Gebäck
2. Breakfast
3. Lunch
4. Evening Tea + süßes Gebäck
5. Abendessen
Und noch dazu waren alle Tage durchgeplant, was das Programm betrifft. Uganda können wohl einfach nicht anders, als alles auf den letzten Drücker inklusive Improvisieren. Irgendwie wissen sie wohl, dass es gut gehen wird. Wir haben auch schon Meinungen von anderen Freiwilligen gehört, die in ihrer Branch zur selben Zeit auch ihr Camp hatten, und dort sollte es wohl wesentlich chaotischer zugegangen sein; sogar beschwerten sich Teilnehmer, dass sie dauernd Hunger hätten.
Fazit: Lob an die volunteers an unsere Branch!
Leider konnte ich nicht das ganze Camp miterleben, da es mir nicht so gut ging (bin mittlerweile wieder fit!)
Heute war ich dann dafür auf einem anderen Camp, das von einer anderen NGO (Non-Governmental Organisation) organisiert wurde, was auch ganz nett war.
Vor allem auch, weil wir auf der Heimreise weder ein Matatu, noch ein Boda benutzt haben, sondern uns kostenlos von einem Truck haben mitnehmen lassen, in dem wir auf der offenen Ladefläche auf den Soda-Kisten standen oder saßen. Klingt gefährlich, war‘s wohl auch, aber auf jeden Fall total cool und einfach nur ein afrikanisches Erlebnis, das man nicht missen sollte.
Doch nicht genug Erlebnisse an einem Tag. Gegen 18 Uhr bin ich nochmal in die Stadt losgedüst um ein paar Sachen einzukaufen, dann hab ich spontan beschlossen Cathy („meine Mami von Busia“) zu besuchen. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die Straßenränder voll von Menschen, mir war jedoch unbekannt warum. Dann erfuhr ich, dass Shops auf dem Mainmarkte ausgeraubt wurden, jedoch die Diebe gefasst werden können. Warum also die Menge? Weil sie alle beobachten wollten, wie die Diebe von der Polizei abgeführt werden (die Leute haben definitiv zu viel Langeweile).
Irgendwann ist das dann jedoch ausgeartet und es vielen Schüsse. Ich bin natürlich sofort in den Hinterhof von Cathy gerannt, hinter mir ihre kleine Tochter, die noch ein Baby auf den Armen hatte.
Dort waren wir dann sicher. Als ich die Schüsse hörte und auch sah, war ich mir sicher, dass die Polizei wild in die Menge geschossen hat, zum Glück war dem nicht so. Wenn ich es richtig verstanden habe, so ist es der Polizei während der Weihnachtszeit verboten auf Menschen zu schießen, aber eigentlich bin ich mir sicher, dass es so ist, denn zwei Ugander haben dieselbe Begründung gegeben. Naja zusammengefasst waren diese wenigen Sekunden zwischen Schüsse sehen/ hören, ins Wohnzimmer sprinten bis hin zur Entwarnung, dass es nur Warnschüsse sind wirklich schrecklich und ich hoffe so etwas nicht nochmal erleben zu müssen.
Trotz allem bin ich heute Abend mit Peter, Ali, James, Dennis, Moses und Maureen (ja ich weiß die Namen sagen euch eh nichts, aber man soll die Leute mit dem Begriff „die Ugander“ ja nicht immer generalisieren), ins „Capital“ gegangen, da dort ein ugandischer Reggae-Star namens Bobi Wine aufgetreten ist. Bobi Wine hatte ich schon einmal erlebt, im Capital war ich jedoch das erste Mal. Gefällt mir wirklich gut, nur einfach nervig, dass „Muzungu sein“ hier in Busia noch so etwas Besonderes ist. Und wenn man dann auch noch wirklich die absolut einzig Weiße ist…naja…muss jeder wissen, inwiefern man diese Aufmerksamkeit genießen kann oder auch nicht. Und Bier trinken macht alleine auch kein Spaß. Achja ich wurde dann sogar persönlich von den Entertainern auf der Bühne begrüßt mit Name und von wo ich komm. Von wem sie diese Infos hatten weiß ich leider nicht; meine Branchleute waren jedoch nicht die Übeltäter. Nächstes Mal sollte ich mir vielleicht eine weiße Unterstützung mitnehmen ;-)
Ihr seht, dieser Bericht geht fast nur über einen Tag, ein intensiver Tag! Happy Nikolaus!
Da die Arbeit sich jetzt demnächst schon dem Ende zuneigt, wird mein letzter Bericht 2012 euch noch genauer über meinen Weihnachtstrip berichten um euch alle schön neidisch zu machen J
In diesem Sinne: Gute Nacht! (Es ist gerade 2:18 Uhr)
Nun zurück zur Organisation, ich muss gestehen ich wurde auf ein Neues beeindruckt. Beim Start des Camps haben dann wohl doch noch alle Teilnehmer den Beitrag gezahlt, sodass es tatsächlich jeden Tag fünf Mahlzeiten geben konnte (das ist hier der Standard):
1. Morning Tea + süßes Gebäck
2. Breakfast
3. Lunch
4. Evening Tea + süßes Gebäck
5. Abendessen
Und noch dazu waren alle Tage durchgeplant, was das Programm betrifft. Uganda können wohl einfach nicht anders, als alles auf den letzten Drücker inklusive Improvisieren. Irgendwie wissen sie wohl, dass es gut gehen wird. Wir haben auch schon Meinungen von anderen Freiwilligen gehört, die in ihrer Branch zur selben Zeit auch ihr Camp hatten, und dort sollte es wohl wesentlich chaotischer zugegangen sein; sogar beschwerten sich Teilnehmer, dass sie dauernd Hunger hätten.
Fazit: Lob an die volunteers an unsere Branch!
Leider konnte ich nicht das ganze Camp miterleben, da es mir nicht so gut ging (bin mittlerweile wieder fit!)
Heute war ich dann dafür auf einem anderen Camp, das von einer anderen NGO (Non-Governmental Organisation) organisiert wurde, was auch ganz nett war.
Vor allem auch, weil wir auf der Heimreise weder ein Matatu, noch ein Boda benutzt haben, sondern uns kostenlos von einem Truck haben mitnehmen lassen, in dem wir auf der offenen Ladefläche auf den Soda-Kisten standen oder saßen. Klingt gefährlich, war‘s wohl auch, aber auf jeden Fall total cool und einfach nur ein afrikanisches Erlebnis, das man nicht missen sollte.
Doch nicht genug Erlebnisse an einem Tag. Gegen 18 Uhr bin ich nochmal in die Stadt losgedüst um ein paar Sachen einzukaufen, dann hab ich spontan beschlossen Cathy („meine Mami von Busia“) zu besuchen. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die Straßenränder voll von Menschen, mir war jedoch unbekannt warum. Dann erfuhr ich, dass Shops auf dem Mainmarkte ausgeraubt wurden, jedoch die Diebe gefasst werden können. Warum also die Menge? Weil sie alle beobachten wollten, wie die Diebe von der Polizei abgeführt werden (die Leute haben definitiv zu viel Langeweile).
Irgendwann ist das dann jedoch ausgeartet und es vielen Schüsse. Ich bin natürlich sofort in den Hinterhof von Cathy gerannt, hinter mir ihre kleine Tochter, die noch ein Baby auf den Armen hatte.
Dort waren wir dann sicher. Als ich die Schüsse hörte und auch sah, war ich mir sicher, dass die Polizei wild in die Menge geschossen hat, zum Glück war dem nicht so. Wenn ich es richtig verstanden habe, so ist es der Polizei während der Weihnachtszeit verboten auf Menschen zu schießen, aber eigentlich bin ich mir sicher, dass es so ist, denn zwei Ugander haben dieselbe Begründung gegeben. Naja zusammengefasst waren diese wenigen Sekunden zwischen Schüsse sehen/ hören, ins Wohnzimmer sprinten bis hin zur Entwarnung, dass es nur Warnschüsse sind wirklich schrecklich und ich hoffe so etwas nicht nochmal erleben zu müssen.
Trotz allem bin ich heute Abend mit Peter, Ali, James, Dennis, Moses und Maureen (ja ich weiß die Namen sagen euch eh nichts, aber man soll die Leute mit dem Begriff „die Ugander“ ja nicht immer generalisieren), ins „Capital“ gegangen, da dort ein ugandischer Reggae-Star namens Bobi Wine aufgetreten ist. Bobi Wine hatte ich schon einmal erlebt, im Capital war ich jedoch das erste Mal. Gefällt mir wirklich gut, nur einfach nervig, dass „Muzungu sein“ hier in Busia noch so etwas Besonderes ist. Und wenn man dann auch noch wirklich die absolut einzig Weiße ist…naja…muss jeder wissen, inwiefern man diese Aufmerksamkeit genießen kann oder auch nicht. Und Bier trinken macht alleine auch kein Spaß. Achja ich wurde dann sogar persönlich von den Entertainern auf der Bühne begrüßt mit Name und von wo ich komm. Von wem sie diese Infos hatten weiß ich leider nicht; meine Branchleute waren jedoch nicht die Übeltäter. Nächstes Mal sollte ich mir vielleicht eine weiße Unterstützung mitnehmen ;-)
Ihr seht, dieser Bericht geht fast nur über einen Tag, ein intensiver Tag! Happy Nikolaus!
Da die Arbeit sich jetzt demnächst schon dem Ende zuneigt, wird mein letzter Bericht 2012 euch noch genauer über meinen Weihnachtstrip berichten um euch alle schön neidisch zu machen J
In diesem Sinne: Gute Nacht! (Es ist gerade 2:18 Uhr)
YEAH !! :)
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