Mittwoch, 5. September 2012

So zwischendurch...


Dieser Eintrag ist von gestern Abend, da uns das Internet verlies, kann ich ihn erst jetzt auf den Blog hochladen. Viel Spaß beim Lesen!
Dienstag in Busia. es ist halb neun und natürlich schon längst wieder stockdunkel. So langsam nervt uns das ziemlich da man mit der Dunkelheit den Eindruck bekommt der Tag sei gelaufen, was ja auch irgendwie so ist, zumindest unter der Woche. Morgen werden mein Mitstreiter Simon und ich den ersten Arbeitstag im Health-Care Center haben, was wir dann jeden Mittwoch beibehalten werden sofern uns die Arbeit Spaß macht. In diesem Center gibt es verschiedene Stationen. Die Kinderstation, die Frauen- oder Männerstation oder auch das Labor. Ich denke ich werde mir alles einmal anschauen und mich dann für eine Tätigkeit entscheiden. Ansonsten hatten wir heute unser Meeting für das Chicken-Project-Management, was weitgehend erfolgreich abgelaufen ist und wir auch zu dem Entschluss gekommen sind, die Hühner wohl eher im Backyard der alten Branch zu halten, da es einfacher und unkomplizierter ist. Zum einen wird unsere Ruhe am Haus nur durch Rocky gestört (und das reicht auch), des Weiteren machen die Hühner wahnsinnig viel Dreck und ziehen Ratten an und zu guter Letzt besteht die Gefahr, dass Rocky die Hühner reißt, was nicht zum ersten Mal passieren würde. Gestern sind wir durch die Schulen von Busia getourt, also haben wir jetzt auch schon erste Termine für Dissemination des Red Cross. Eine weitere neue Erfahrung, die ich heute machen durfte, war vor großen ugandischen Schulklassen einer Secondary School zu sprechen. Aber es hat Spaß gemacht und man hat gemerkt, dass die Schüler gerne einer Muzungu zuhören. Was sehr interessant war, als ich mein Alter erwähnte, sind die Schüler beinahe ausgeflippt, denn später hörte ich, dass meine Körperstatue einer ca. 30-jährigen ugandischen Frau entspricht. "It is because you are so tall and fat and big". Diese Worte klingen für eine Deutsche sehr hart, allerdings ist es in Uganda überhaupt keine Beleidigung, es gleicht eher einem Kompliment, es bedeutet so viel wie sehr reif und gesund. Diese Secondary School lag sehr außerhalb von Busia. An der Schule war ich zusammen mit Peter, ein ugandischer volunteer. Nachdem uns der Headmaster also die Schule gezeigt hatte und ich mich in zwei Klassen vorstellen durfte, entschied Peter mit mir zur Goldmiene zu gehen, die nämlich sehr nah der Schule ist. Also setzten wir unsere kleine Fahrradtour fort. Auf dem Weg zur Goldmiene haben wir kleine Äffchen gesehen, was echt süß war. Bei der Goldmiene angekommen wurden wir natürlich erst mal wieder vor einem Eisentor und Stacheldrahtzaun von einem Wächter begrüßt, der uns aber freundlicherweise Eintritt gewährte. Mittlerweile jagt es mir gar keine Angst mehr ein, dass hier jeder zweite Beamte mit einer Kalaschnikow im Arm herumspaziert. Auf dem Grundstück selbst haben mich eher die Affen auf den Bäumen fasziniert, denn die Atmosphäre glich einem Besuch im Regenwald. Keine fünf Meter von mir entfernt tingelten die Affen auf den Bäumen herum, oder die Affenmütter, mit dem Affenbaby im Arm suchte Schutz zwischen den Blättern. Die Tour an sich durch das Goldmienenrevier fiel eher kurz aus, da wir noch einmal herkommen werden, wenn auch Simon dabei ist. Immerhin hatte ich Gold in der Hand im Wert von fast 2000 Dollar. Leider ist trotz meiner schwitzigen Hand kein Stückchen Gold daran hängen geblieben. Das hätte mir dann sicher schon mein Wochenende in Kampala finanziert, was nämlich auf dem Plan steht zusammen mit Simon und Kerstin aus Iganga. Außerdem streiken momentan die Bankautomaten in Busia, also wäre es doch ein ganz witziger, nützlicher Zufall.


das ist Peter !

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