Der Nationalpark, in dem wir zwei Nächte verbrachten war wunderbar, die Wasserfälle, naja okay, da hätte ich mir wohl etwas mehr erwartet; sie waren sehr klein und außerdem waren es nur zwei, das Beeindruckendste waren die riesigen Mengen an Wasser, die die Felsen hinabstürzten. Wer da hinein gerät, hat ausgelebt. Die Safari war sehr gelungen, in früher Morgenstunde sind wir auf dem Dach des Autos (da hatte man sogar noch Gänsehaut- Gänsehaut in Afrika!!!) los gedüst bis zur frühen Mittagszeit. Die typischen Tiere, die man so mit Afrika verbindet wurden bis auf die Zebras alle gesichtet, wenn auch teilweise nur aus der Ferne. Für mich war eine Giraffe der Höhepunkt, die ganz plötzlich vor unseren Augen auftauchte, und einfach noch viel schöner und graziler wirkt, sieht man sie nicht in einem stinkenden, kleinen Käfig in einem deutschen Zoo.
Abgerundet wurde der Aufenthalt in Nationalpark durch eine Bootstour, bei der man tausende von Hippos gesehen hat, Elefanten am Ufer trinkend, beeindruckende Vogelschwärme und vor allem Krokodile, die im Wasser oder am Lande, meist wie versteinert, vorzufinden waren.
Die Sipi Falls zu besuchen war ebenso ein Volltreffer, auch dies war das erste Mal für mich, und ich will definitiv nochmal eine Tour dort machen. Die Natur war atemberaubend schön und die Wasserfälle beeindruckend hoch (knappe 100m), eingebettet ins Grüne, das nicht grüner sein kann.
Die Wasserfälle haben sich deutlich von den Murchison Wasserfällen unterschieden, der direkte Vergleich war ganz interessant.
Die Sipi Falls umfassen vier Wasserfälle, die alle von uns bewandert wurden, sowohl von unten, als auch von oben. Das alles ging vier bis fünf anstrengende Stunden lang, mit ein paar Pausen, z.B in einer Lodge, wo wir uns den sog. African Tea (Milchtee mit Gewürzen) gönnten.
Den Geburtstag haben wir in Kampala gefeiert, denn ein Tag davor hatten zwei weitere deutsche Freiwillige ihren Geburtstag, weshalb es sich also nicht vermeiden lies, eine große Party zu schmeißen.
Natürlich konnte ich Annika nicht meine Heimat auf Zeit entgehen lassen, also fuhren wir die letzten zwei Tage nach Busia; dort haben wir z.B. den Strand am Victoria Lake besucht, um vom Herumreisen auszuspannen.
Traurig, aber trotzdem glücklich wieder einmal jemanden aus dem wunderbaren Gaggenau gesehen zu haben, habe ich sie zum Flughafen zurückgebracht.
Seit dem 11. Februar haben wir nun den neuen Manager Lawrence (Branch Focal Person) an unserer Branch. Dadurch, dass wir nun wieder mehr mit ihm und auch der ehemaligen Buchhalterin Cathy zu tun haben, erfuhren wir Stück für Stück, dass die Freiwilligen, mit denen Simon und ich das letzte halbe Jahr verbracht, von vorne bis hinten falsch waren, was ich ja eigentlich wusste, und ich ihnen auch nie wirklich vertrauen konnte, aber irgendwie hat man es eben verdrängt (es gab wohl auch keine anderen Bezugspersonen), da die Freiwilligen und auch der ehemalige Manager Sophart sich stets Mühe gegeben haben uns von der „anderen Seite von Red Cross“ fernzuhalten - „Die Bösen“ (darunter auch Cathy und Lawrence).
Jetzt endlich können wir zum Beispiel in die Projekte unseres Vorgängers involviert werden, was vorher nicht möglich war, denn Lukas, unser Vorgänger, auf absolutem Kriegsfuß mit dem Manager stand.
Das Thema könnte ich jetzt noch ewig weit vertiefen, aber das Wesentliche ist wohl gesagt. Ich kann es nochmal in ganz dramatischen Worten zusammenfassen: „Die Guten haben die Bösen verdrängt“/ „Das Gute ist wieder an der Macht“ oder auch „Das Ende der Macht des Bösen“.
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Gute Nacht, eure Victoria